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Gesamtsanierung und Aufwertung Wohnbauten Zelgstrasse, Bern

Die 1954 realisierten Mehrfamilienhäuser an der Zelgstrasse 18–28 im Quartier Bethlehem/Blumenfeld fügen sich in das städtebauliche Muster der Zeilenbauten ein. Das zeittypische Abstandsgrün zwischen den dreigeschossigen Häuserzeilen wurde zwar als Freiraum verstanden, nicht aber als Aufenthaltszone oder Begegnungsraum. Die gemäss der Prämisse des effizienten, kostengünstigen und flächenoptimierten Wohnraums erstellten Wohnungen werden den heutigen Bedürfnissen nicht mehr gerecht. Nebst der Erneuerung der Küchen und Nasszellen gilt es demnach, in der bestehenden Gebäudestruktur Grundrisstypologien anzubieten, die den heutigen Lebensweisen dienen und einen attraktiven Mietwert aufweisen.

Zwei unterschiedliche Grundrisstypologien – «Treppenhaus» und «Laubenhaus» – reagieren auf die verschiedenen Lagequalitäten und Besonnungen, lösen die ungenügende Hindernisfreiheit und generieren private Aussenräume, die sich zum Grünraum orientieren. Durch die Zonierung des Abstandsgrüns und die Erstellung von Pavillon-Holzbauten entsteht ein gemeinschaftlich genutzter Aussenraum, der adäquate Öffentlichkeitsgrade aufweist und dem menschlichen Massstab entspricht.

Zur Optimierung der sehr rational geschnittenen Grundrisse wird die bestehende Struktur nicht nur erhalten, sondern mit ihr gearbeitet. Während das «Treppenhaus» im Sinne eines pragmatischen und verhältnismässigen Massnahmenpakets weiterhin über die Treppe zugänglich ist, wird das «Laubenhaus» mit einer neuen gemeinschaftsfördernden Erschliessungstypologie ausgestattet. Somit können die Treppenkerne den Wohnungen zugeschlagen werden und zu Nasszellen umgebaut werden, wodurch die Eingriffstiefe für neue Steigzonen minimal ausfällt. Mit dieser Geste wird ein Durchwohnen möglich.

In beiden Häusern wird die bestehende Zimmerstruktur erhalten und durch einen Raumkörper aus Einbauten ergänzt: Es entstehen Bereiche, die sowohl als Wohn- als auch als Individualzimmer genutzt werden können.
 


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