Studienauftrag Sanierung und Erweiterung Schulanlage Weidteile, Nidau

Die Schulanlage Weidteile – 1968 von Architekt Otto Suri geplant und ausgeführt – bildet durch die Lage und Einbindung ins Quartier eine zentrale städtebauliche und soziale Funktion. Aufgrund ihrer denkmalpflegerischen Bedeutung beschränken sich die baulichen Eingriffe nur auf das Notwendige. Durch konsequentes Nutzen und Optimieren des Bestands kann das Ensemble in der baukulturellen Qualität erhalten und zukunftsfähig weiterentwickelt werden.

Das Kernelement bildet die Transformation des Schutzraumes (Trakt E) in einen Teil der Tagesschule. Um qualitativ gute Belichtungsverhältnisse zu erreichen wird einerseits die Fassade perforiert und die Plattformdecke an drei Stellen mit Lichtöffnungen erweitert. Diese zonieren oben den Allwetterplatz, führen das Prinzip Innenhof weiter, lehnen sich jedoch in den Proportionen den Pflanztröge an (resp. sind teilweise umgebaute Pflanztröge) und belichten primär die Durchgänge im Sockelgeschoss sowie die Tagesschule. Damit können der Tageslichteintrag und das direkte Sonnenlicht massiv verbessert und qualitative Sichtverbindungen zum Aussenraum geschaffen werden.

Mit der Aktivierung des Sockelgeschosses bildet der aufgewertete Hof mit der zusätzlichen direkten Verbindung auf das Plattformgeschoss das neue Zentrum. Der Innenhof wird möglichst flexibel gestaltet, so dass Nutzungsänderungen tageszeitlich unterschiedlich bespielt werden, z.B. morgens für die Schule als offenes Klassenzimmer, mittags für die Tagesschule als Mittagstisch, frühabends für das Quartier als Treffpunkt. Die Schulräume (Trakt D) sowie die Turnhalle (Trakt B) werden wo nötig räumlich neu organisiert und gestalterisch optimiert.

Der Kindergarten (Trakt A) hingegen benötigt mehr Raum und wird in der gleichen Typologie mit einem zweistöckigen Bau östlich angebaut. Damit wird der Cluster der Kindergärten räumlich-volumetrisch gestärkt und setzt im Westen des Gesamtensembles einen neuen, selbstverständlich wirkenden Übergang und Abschluss. Der Erweiterungsbau wird in Holzelementen ausgeführt (CO2-gerecht) und mit gewellten Faserzementplatten verkleidet. Dies spielt ebenso auf die Materialisierung der Bestandsbauten an, als auch auf den neuen «Vorhang» in der Tagesschule.


Bauherrschaft

Stadt Nidau


Auftragsart

Studienauftrag im selektiven Verfahren 2024


Planerteam

Bürgi Schärer Architekten AG, Bern
Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG, Bern
Weber + Brönnimann Bauingenieure AG, Bern
Anima Engineering AG, Bern
Grolimund + Partner AG, Liebefeld-Bern
Lichtbau GmbH, Bern


Visualisierung

VINN Visualisierungen Innenarchitektur, Solothurn